Ein Stelenensemble im gotischen Kirchraum

Das Kolumbarium in der St. Paulikirche beruht auf einem Entwurf des Soester Architekten Hannes Knickenberg, der im Rahmen eines bundesweiten Architekten- und Künstlerwettbewerbs mit der Ausführung beauftragt wurde. Es besteht aus acht Stelen mit insgesamt 672 Begräbnisplätzen in 224 Einzel- und 224 Doppelkammern. Sie bilden um die westlichen Säulen der Kirche herum einen Halbkreis, der sich zum Kirchenschiff hin öffnet.

Die Stelen vereinen moderne Formgebung und Materialität (glasgestrahlte Edelstahlseiten) mit traditioneller Farbigkeit und Materialität (Grabplatten aus Baumberger Sandstein). Dieser helle Sandstein wird seit dem Mittelalter im Kirchbau verwendet und begegnet auch andernorts in der St. Paulikirche (Taufstein, Sakramentshäuschen).

Die acht Stelen bilden zusammen ein Ensemble, das seine Neuheit nicht verleugnet und sich gleichwohl in den alten Kirchraum einfügt. Die ruhige Schlichtheit der Stelen und die hohe Qualität der Materialien wie der handwerklichen Verarbeitung gewähren im Zusammenspiel mit der Weite und Würde der alten St. Paulikirche einen besonderen Ort der Totenruhe und des Totengedenkens.

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