Kirche als Haus Gottes

Mit der Errichtung und Gestaltung des Kolumbariums St. Paulikirche knüpft die Ev. St. Petri-Pauli Kirchengemeinde an eine alte kirchliche Bestattungstradition an und führt sie eigenständig fort.

Im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein lagen die Friedhöfe rund um die Kirchen. Auch um die alten Soester Kirchen befand sich jeweils ein Friedhof. Erst im 19. Jahrhundert wurden die innerstädtischen Friedhöfe stillgelegt und große Friedhöfe am Rand der Städte angelegt.

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Hinter dem jahrhundertealten Brauch, die Toten unmittelbar neben der Kirche zu begraben, steht das Verständnis der Kirche als “Haus Gottes” und der Wunsch, auch im Tode Gott nahe zu sein. Außerdem kam so die bleibende Zugehörigkeit der Toten zur Gemeinde Gottes – also zur “Kirche” im geistlichen Sinn – und damit auch zu den Hinterbliebenen zum Ausdruck.

Seit jeher gab es auch Begräbnisse in Kirchen; dieses Privileg blieb aber in der Regel Bischöfen und Adligen sowie reichen Patrizierfamilien vorbehalten. Auch in der St. Paulikirche hat es in früheren Zeiten Begräbnisse gegeben, wie alte, im Boden verlegte Grabplatten dem Besucher bis heute zeigen.